Erkenntnisse aus praxisnaher Studie
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Geophysik und Geoinformatik der TU Bergakademie Freiberg wurden die Ergebnisse von über 300 Thermal Response Tests, die die geoENERGIE Konzept GmbH in den vergangenen 7 Jahren durchgeführt hat, statistisch ausgewertet. Dabei konnten deutliche Zusammenhänge zwischen dem ermittelten Bohrlochwiderstand und den Eigenschaften der verwendeten Verfüllbaustoffe bzw. der Qualität der Verpressung aufgezeigt werden.
Die in der Studie betrachteten Verfüllbaustoffe kann man hinsichtlich der Wärmeleitfähigkeit prinzipiell in zwei Gruppen unterscheiden:
klassische Baustoffe (0,8 W/m,K)
thermisch verbesserte Materialien (2,0 bis 2,4 W/m,K).
Generell ist seit 2007/08 ein Trend zur Verringerung der Bohrlochwiderstände zu verzeichnen, was am verstärkten Einsatz thermisch verbesserter Verfüllbaustoffe liegt. (siehe Abb. 2)
Betrachtet man die Bohrlochwiderstände einzelner Baustoffe (Abb. 3), fallen die Werte bei den klassischen Baustoffen erwartungsgemäß höher aus als bei den thermisch verbesserten Materialien. Der Bohrlochwiderstand bei den thermisch verbesserten Materialien (120 Messwerte) liegt im Mittel bei ca. 0,08 K*m/W, während er bei den herkömmlichen Materialien (41 Messwerte) mit ca. 0,10 K*m/W signifikant höher liegt. Zwei weitere der verbesserten Materialien (V5 und V7, insgesamt 53 Messwerte) ordnen sich mit ihren Bohrlochwiderständen von 0,091 K*m/W und 0,103 K*m/W eher im Bereich der klassischen Baustoffe ein und erfüllen somit nicht die Anforderungen.
Betrachtet man die Bohrlochwiderstände hinsichtlich der ausführenden Bohrunternehmen, lassen sich dort ebenfalls relevante Unterschiede erkennen. Besonders bei zunehmenden Bohrlochdurchmessern wirkt sich eine qualitativ mangelhafte Verpressung negativ auf den Bohrlochwiderstand aus.
Weiterhin kann herausgestellt werden, dass der Einsatz von thermisch verbesserten Verfüllbaustoffen bei zunehmendem Bohrlochdurchmesser das Risiko eines zu hohen Bohrlochwiderstandes reduziert. Abbildung 4 zeigt die Abhängigkeit des ermittelten Bohrlochwiderstandes vom effektiven Bohrlochdurchmesser, d.h. mit zunehmendem Durchmesser steigt der Widerstand. Klar zeigt sich aber auch, dass die Zunahme bei den verbesserten Materialien geringer ausfällt und damit einen geringeren Einfluss auf das Design der Erdwärmesonden hat. Wichtig ist dabei in jedem Fall der Einbau entsprechend den Herstellerangaben.